Die hörgeschädigten und gehörlosen Glaubensgeschwister aus dem gesamten deutschsprachigen Europa wurden am Wochenende vom 24./25. Oktober 2015 mit ihren Betreuern und Begleitern nach Schaffhausen eingeladen. Im Mittelpunkt steht die Begegnung und die Gemeinschaft. Das Treffen ist der Höhepunkt der Seelsorge für hörgeschädigte und gehörlose Glaubensgeschwister.
Auf der Homepage der Neuapostolischen Kirche Schweiz, ist folgender Artikel zu lesen, der hier redaktionell bearbeitet wiedergegeben wird:
Freude und Wiedersehen
Im Laufe des frühen Nachmittags trafen die Glaubensgeschwister aus allen Himmelsrichtungen im Hofackerzentrum in Schaffhausen ein, wo sie mit Kaffee und Kuchen empfangen wurden. Es war genügend Zeit für Plauderei und ein fröhliches Wiedersehen.
Wenn man Schaffhausen besucht, darf eine Besichtigung des Rheinfalls nicht fehlen. Mit dem Rhyfall-Express (Touristen-Bahn) folgte zuerst eine kurze Stadtrundfahrt. Anschließend fuhr die kleine Bahn zum größten Wasserfall Europas. Viele Fotos und Selfies entstanden am Ufer mit dem Rheinfall im Hintergrund. Hier stand auch das Schiff bereit. Die Bootsfahrt im Rheinfallbecken begeisterte die Teilnehmer. Sicher wurden alle Teilnehmer des Treffens dicht an den Wasserfall gefahren. Die Wassermengen, die starke Strömung und die Felsformationen beeindruckten alle.
Wieder im Hofackerzentrum angekommen, fand das gemeinsame Abendessen statt. Mit viel Liebe wurden die Teller vom Küchenteam angerichtet. Die Schweizer Gastfreundschaft tat gut und Essen und Wein schmeckten hervorragend. Viel zu schnell verging die Zeit. Es folgte ein kurzer Abschied in der Vorfreude auf den Gottesdienst am Sonntag.
Jesus sehen und erleben
Zu diesem Gottesdienst in der Neuapostolischen Kirche in Schaffhausen-Neuhausen waren die Hörgeschädigten wie auch die Glaubensgeschwister der dortigen Gemeinden eingeladen. Apostel Thomas Deubel gab seiner Freude zu dieser besonderen Gemeinschaft Ausdruck und rief dazu auf, Anteil am Gottesdienst zu nehmen. "Dies drücken wir nicht aus durch unsere gefalteten Hände, sondern durch unser reines Herz", führte er dazu aus. Als Grundlage für den Gottesdienst verwendete der Apostel das Bibelwort aus Matthäus 17, 8: "Als sie aber ihre Augen aufhoben, sahen sie niemand als Jesus allein". In seiner Predigt wies Apostel Deubel auf die Begeisterung der Jünger hin, als sie von Jesus auf den Berg der Verklärung geführt wurden. Sie wollten dort bleiben und Hütten bauen. Die Stimme Gottes vom Himmel ließ sie Jesus aber sehen, wie er war, und sie sahen niemand als Jesus allein. Der Gottesdienst wurde simultan in die Gebärdensprachen LBG und DGS übersetzt. So fand das Wort Gottes barrierefrei den Weg in die Gemeinde.
Der Apostel zeigte ein Bild aus einer Gemeinde. Da lebten zwei kranke Schwestern. Die Gemeinde betete für beide, dass sie doch wieder gesund werden können. Eine wurde gesund, die andere blieb krank, ja es ging ihr immer schlechter. Ist das gerecht? Gott hilft nicht immer allen gleich. Er hilft oft nicht so, wie wir es uns wünschen. Er möchte das Beste für uns und ist uns stets nahe. Jesus kennt unsere Sorgen und hilft uns tragen. So wurde die Schwester von ihrer Krankheit nicht befreit, aber ihr Glaube und ihre Tragkraft wurden noch größer. Wir wollen uns in der Liebe Gottes freuen und darin das sehen, was der Vollendung dient.
Es folgten Predigtbeiträge durch die Priester Felix Frobel und Rainer Klug. Beide beherrschen die Gebärdensprache und dienten in Gebärden und Lautsprache, was ihren Worten einen ganz besonderen Ausdruck verlieh. Berührende Momente erlebten die Gottesdienstbesucher während dem Bußlied, das vom Gebärdenchor vorgetragen wurde. Ein "Hohelied der Liebe" mit viel Ausdruck und Herzenstiefe. Für die Anwesenden ein einmaliges, wunderschönes Erlebnis.
Wunderbare Augenblicke der Gemeinschaft liegen hinter uns. Viele Helferinnen und Helfer aus der neuapostolischen Gemeinde Schaffhausen trugen zum Gelingen dieses Wochenendes bei. Die hörgeschädigten Glaubensgeschwister begeisterten mit ihrer Herzlichkeit und Freude. So durften alle Jesus sehen und erleben!
Ein besonderes Dankeschön gilt dem Organisator Priester Martin Bissegger und seinem ganzen Team!
Der Original-Artikel ist hier zu finden: www.nak.ch/news/?berID=5415
Bilder: NAK-Schweiz und Peter Strau
FF
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