Die Hörgeschädigten und ihre Betreuer aus der Gebietskirche Süddeutschland besuchten vom 24. bis 25. Juni 2017 die bayerische Landeshauptstadt München.
Am Samstag erlebte man bei strahlendem Sonnenschein gemeinsam eine Stadtführung per Tram. Ausgangspunkt war natürlich der „Stachus“, wie man den Karlsplatz im Allgemeinen nennt. Zwei Stadtführerinnen machten auf viele Sehenswürdigkeiten aufmerksam und erklärten dabei einen Teil der Stadtgeschichte. Nach erfrischenden Getränken und stärkendem Abendessen klang der laue Sommerabend in Ruhe aus.
Am Sonntagmorgen ging es nach einem gemeinsamen Frühstück zum Gottesdienst in die Gemeinde München-Bogenhausen.
Bezirksältester Helmut Auernhammer hieß alle herzlich Willkommen und besprach mit seinen besonderen Gästen den Gottesdienstablauf. Der Predigt, die simultan in die Gebärdensprache übersetzt wurde, lag das Bibelwort aus Psalm 88, Verse 11 und 12 zugrunde:
„Wirst du an den Toten Wunder tun, oder werden die Verstorbenen aufstehen und dir danken? Wird man im Grabe erzählen deine Güte und deine Treue bei den Toten?“
Unter Bezugnahme auf das Eingangslied (NAGB 105, Vers 2 aus Halleluja, schöner Morgen) zeigte der Bezirksälteste auf, wie wichtig die Vorbereitung auf den nächsten Sonntag ist.
Wenn man die Arbeit ruhen lässt und in den Gottesdienst geht, kann man Kräfte für die Seele aufnehmen. Damit ist man in der Lage, Hilfe für die Entschlafenen (Verstorbenen) zu leisten.
Der Gemeindevorsteher Joachim Zeblin führte unter anderem aus: „Wir haben uns noch nie gesehen, aber wir kennen uns.“ Er brachte damit zum Ausdruck, dass die Art und Weise der Begegnung zwischen den hörgeschädigten Gästen und den hörenden Gemeindemitgliedern so harmonisch war. Der Gesang des Gemeindechores und die simultanen Gebärden waren freudig und mit strahlendem Gesichtsausdruck vorgetragen worden. Dieser „Einklang“ hinterließ bei den Münchener Gastgebern einen besonderen Eindruck.
Nach dem Gottesdienst hatte die Gemeinde noch zu einem Brunch eingeladen. In den Gesprächen schwang viel Begeisterung mit und die Frage „Wann kommt ihr wieder?“ bestimmte die Verabschiedung.
© Gruppe Hörgeschädigte Deutschland