O seliger Sonntag, du Tag meines Herrn
Berlin, der 26. August 2018; heute findet in der großen Gemeinde Berlin der Tag der Hörgeschädigten statt.
Irgendwann reißt jeden der Wecker aus dem Schlaf. In zwei Gruppen geht es zum Frühstück. Danach dann gemeinsam, zu Fuß, zur Charlottenburger Kirche in Vorfreude auf den Höhepunkt des Treffens, den Gottesdienst.
Um 10 Uhr beginnt der Gottesdienst, den Bezirksapostel Wolfgang Nadolny in Begleitung von Apostel Wolfgang Schug durchführt. Grundlage für den Gottesdienst ist das Bibelwort aus Matthäus 5,3: “Selig sind, die da geistlich arm sind; denn ihrer ist das Himmelreich.“
Nun „singt“ der Gebärdenchor. Der vom Chor gebärdete Text wird von einer Dolmetscherin gesprochen.
In seiner Predigt erläutert der Bezirksapostel, wie der Weg ins Himmelreich gegangen werden kann. Geistlich arm heißt nicht „dumm“ oder „wenig begabt“ zu sein. Gott hat allen Menschen die passenden geistigen Fähigkeiten mit auf den Lebensweg gegeben. Es kommt also nicht auf die Menge geistiger Fähigkeiten an, um in das Himmelreich zu gelangen. Vielmehr muss man sich bewusst sein, „dass man in allen Dingen von Gott abhängig ist“. Wir alle können, die uns von Gott gegebenen Fähigkeiten, nutzbringend in unserer Umgebung einbringen und zu einem schönen Miteinander beitragen. Dies ist eine segensreiche Aufgabe für jeden in seiner Gemeinde.
Bei Apostel Schug (Westdeutschland) ist in seinem Predigtbeitrag die Freude spürbar, in der Gemeinschaft mit den Hörgeschädigten sein zu dürfen. Aus dieser Freude heraus dankt er dem Bezirksapostel Nadolny für die Ausrichtung der Hörgeschädigtentage. Die Gemeinde hörgeschädigter Geschwister zeichnet sich dadurch aus, dass man „bereit ist, Hilfe anzunehmen“. Der Apostel stellt die Unterschiedlichkeit jedes einzelnen heraus. Diese „Unterschiede schließen uns nicht von der Gemeinschaft mit Gott aus.“ Vor Gott zählt nur, „was im Herzen steht“.
Priester Frank Jensen führt seinen Predigtbeitrag in der Deutschen Gebärdensprache (DGS) durch, mit Simultanübersetzung in Lautsprache für die hörenden Gottesdienstteilnehmer. Pr. Jensen gibt einen besonderen Hinweis: „Im Heiligen Abendmahl ist Gott uns in Jesus Christus ganz nahe. Näher geht nicht!“
Nach der Feier des Heiligen Abendmahles für die Gemeinde und der Feier des Abendmahles für die Entschlafenenen, folgte folgt die Segenshandlung zur goldenen Hochzeit der Geschwister Scholz. Der Evangelist im Ruhestand ist seit „Jahrzehnten“ in der Seelsorge an Hörgeschädigten tätig.
Der Kinderchor beschließt den Gottesdienst mit dem Lied:
„Schritt für Schritt, so geh ich meine Straße“
© Gruppe Hörgeschädigte Deutschland