Am 13. Juli 2019 erzeugte bereits ein informativer Artikel im Hellweger Anzeiger - Ausgabe Fröndenberg - Aufmerksamkeit bei den Lesern für den Gottesdienst für Hörgeschädigte am 21. Juli 2019.
Zu diesem Gottesdienst wurden etwa 40 bis 50 hörgeschädigte Gläubige mit Betreuern aus NRW erwartet.
Die Mitglieder der Kirchengemeinde Fröndenberg waren schon früher über dieses besondere Ereignis informiert und brachten sich - soweit möglich - freudig in die Vorbereitungen mit ein. So fanden die teilweise weit angereisten Besucher einen gut vorbereiteten Kirchenraum im Haus Löhnbachtal mit viel Platz und festlich geschmücktem Altar vor.
Der Gottesdienst wurde von Hirte Bernd Graffenberger geleitet, der in Personalunion Vorsteher der Gehörgeschädigten-Gemeinde und Vorsteher der Kirchengemeinde Bönen ist.
Der Predigt lag das Bibelwort aus 1. Chronik 28, 10 zugrunde: "So sieh nun zu, denn der Herr hat dich erwählt, dass du ein Haus baust als Heiligtum. Sei getrost und mache es!"
Hirte Graffenberger übersetzte die Predigt simultan in die Gebärdensprache. Dabei ist es wichtig, die gesprochenen Worte und Begriffe sehr deutlich mit Gesichtsmimik und Mund zu formen und mit Hand- und Fingerbildung die Übersetzung anzuzeigen.
Das alte Bibelwort aus der Begebenheit, als König David seinen Sohn Salomo beauftragte, Gott einen Tempel zu bauen, ist auch heute für alle Nachfolger Christi sehr bedeutsam. Jeder Christ ist aufgerufen, daran zu arbeiten einerseits ein Tempel Gottes zu werden und andererseits am Aufbau der Kirche Christi mitzuwirken. Damals stellte David alle Mittel zum Tempelbau zur Verfügung, heute sind durch den Heiligen Geist jedem die Kräfte aus dem Wort Gottes und dem Abendmahl verfügbar, um in Christus zu wachsen und aktiv am Heil des Nächsten mitzuwirken.
Weitere Predigtbeiträge mit simultaner Übersetzung erfolgten durch den Fröndenberger Priester Karsten Ramlow und den Solinger Priester Volker Pech.
Der Gottesdienst wurde, wie üblich, von Chorbeiträgen umrahmt. Das Besondere an diesem Tag war, dass eine kleine Gruppe der gehörgeschädigten Gläubigen die Lieder in der Gebärdensprache vortrug.
Für die nicht hörgeschädigten Gottesdienstbesucher war es interessant, sehr schnell einige Worte in den Handbewegungen der Übersetzer zu erkennen – z.B. das Wort „Gott“, welches mit den 3 Fingern Daumen-Zeigefinger-Mittelfinger zusammen geformt wird, oder auch das Wort „Liebe“.
Nach dem Gottesdienst hatten die Fröndenberger Gemeindemitglieder ein reichhaltiges Buffet zusammengestellt, zu dem alle Anwesenden eingeladen waren. Manche Gespräche wurden dabei geführt und ein reger Gedankenaustausch erfreute die Teilnehmer.
© Gruppe Hörgeschädigte Deutschland