Bönen. Zum letzten Mal in seiner aktiven Amtszeit diente Apostel Wolfgang Schug am 17.09.2023 in der Gemeinde Bönen im Bezirk Hamm. Eingeladen war auch die Gemeinde der Hörgeschädigten Glaubensgeschwister mit Ihren Betreuern und Seelsorgern. Der Apostel ordinierte in diesem Gottesdienst vier Diakoninnen und spendete den Segen zu einer goldenen Hochzeit und einer Rubinhochzeit.
Als Grundlage für den Gottesdienst verwendete der Apostel das Bibelwort aus Matthäus 6,3.4 "Wenn du aber Almosen gibst, so lass deine linke Hand nicht wissen, was die rechte tut, auf dass dein Almosen verborgen bleibe; und dein Vater, der in das Verborgene sieht, wird dir's vergelten."
Zu Beginn begrüßte der Apostel die Gottesdienstteilnehmer, sowohl im Kirchengebäude als auch jene über YouTube teilnehmenden. Er wies darauf hin, dass der Gottesdienst Gelegenheit geben soll darüber nachzudenken, was wir sind, wofür wir einstehen und was wichtig für uns ist.
Bezugnehmend auf das gemeinsam gesungene Eingangslied Nummer 321: "Gott, unser Fesstag ist gekommen", verwies er darauf, dass das Lied unter der Rubrik Trauung zu finden ist und wir alle die Brautgemeinde bilden. Wen hat der Liederdichter hier angesprochen? Gott und mich? Oder gilt der Text doch eher den beiden Hochzeitspaaren? Es gibt schöne Gemeinsamkeiten wenn man den Text auf Gott uns sich bezieht und wenn man diesen im Bezug zu den beiden Hochzeitspaaren sieht.
Die Bergpredigt in Matthäus zeigt uns, wie wir uns Gott und dem Nächsten gegenüber wohlgefällig verhalten. Almosen geben oder anderen Gutes tun, ist solch eine Verhaltensweise oder Tugend. Im verwendeten Bibelwort wird betont, dass Almosen geben diskret und in verborgener Weise geschehen soll. Es ist die Motivation, die zählt!
Es gefällt Gott, wenn wir anderen dienen. Wohltätigkeit sollte als Ausdruck unseres Glaubens verstanden werden. Zum Verhalten, das Jesus empfiehlt, gehören materielle Gaben wie Nahrung, Wasser und Kleidung, es gibt aber auch Hinweise auf seelische Betreuung von Kranken, den achtsamen Umgang mit Fremden und Besuche von Gefangenen. Das wollen wir diskret und in verborgener Weise tun.
Nach dem Chorlied "Ich möchte gern ein Segen sein" sagte Bischof Olaf Koch in seinem Predigtbeitrag, dass Almosen heute vielleicht einen gewissen Beigeschmack haben, damals wurde das noch anders verstanden. Wir Menschen werten alles was jemand tut, damit geht aber auch einher, dass wir darüber nachdenken. "In den großen Dingen zeigen sich die Menschen, wie sie gesehen werden wollen; in den kleinen Dingen erkennt man wie sie wirklich sind." Wir wollen uns alleine von Gott leiten lassen und unterschiedslos an den Menschen handeln und abgeben von dem was wir von Gott empfangen haben.
Nach dem Predigtbeitrag des Bischof bereitete der Apostel die Gemeinde auf die Sündenvergebung und die Feier des Heiligen Abendmahls vor. Er wies darauf hin, dass wir an Gott schuldig werden, weil wir gegen ihn handeln. Gott unterscheidet nicht nach großer und kleiner Schuld. Jede Schuld kann vergeben werden.
In der Mitte des 6. Kapitel im Evangelium nach Matthäus wird das Vaterunser gelehrt; 'Darum sollt ihr so beten: ... Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern ...'.
Nach der Sündenvergebung und der gemeinsamen Feier des Heiligen Abendmahls ordinierte der Apostel zur Versorgung der Gemeinden im Bezirk Hamm 4 Diakoninnen. Im Anschluss spendete der Apostel zunächst dem Goldhochzeitspaar den Segen zum 50-jährigen Hochzeitsjubiläum, danach durfte noch das Rubinhochzeitspaar den Segen zum 40-jährigen Ehejubiläum empfangen.
Mit Gebet und Segen beendete der Apostel seinen letzten Festgottesdienst im Bezirk Hamm.
Ein Familienchor sang mit Solistin, begleitet von Klavier, Cello und Querflöte, das schöne Lied "Ein Leben unter Gottes Segen" für die Jubelpaare und die Gemeinde.
Der zuständige Bezirksälteste danke im Anschluss dem Apostel für die Jahrelange freudige Arbeit für den Bezirk mit den anvertrauten Glaubensgeschwistern und schloss in den Dank auch die Ehefrau des Apostels mit ein, die ihn in den Jahren sehr oft begleitet hat und ihn unterstützte, damit er seinen Auftrag erfüllen konnte.
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